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Interview
Wohngemeinschaft fur junge Menschen mit Beeintrachtigung: Familienleben 2.0
Seit knapp einem Jahr wohnt Marvin im Projekt „Junges Wohnen“ der AWO VITA gGmbH in Wersten. „Junges Woh- nen“ umfasst derzeit zwei Wohngemeinschaften für junge Menschen mit einer geistigen Beeinträchtigung. Dieses innovative Wohnprojekt ist ein Novum in Düsseldorf und zielt ab auf ein möglichst selbstständiges Leben seiner Bewohner*innen. Nach einem Jahr Laufzeit ist Zeit für eine erste Zwischenbilanz: Wir haben mit Marvin (20, Foto) und seiner Großmutter Maria Zygmunt-Schoen (72) über die Anfänge des Wohnprojektes, die bisherigen Erfahrungen und ihre Zukunftsträume gesprochen.
Die Wohngemeinschaft besteht nun schon seit einem Jahr. Wie hast du die ersten Monate erlebt?
Marvin: Gut, ich bin diesen Januar und somit als Letzter eingezogen. Alle haben mich gut aufgenommen. Wir kannten uns ja auch schon durch viele Treffen vorher: Dennis, Bianca, Sarah, ... – inzwischen lauter liebe Freunde! Man ist auch nie alleine, sondern immer zusammen. Wir essen gemeinsam, wir lachen viel und sind zusammen fröhlich. Das gefällt mir sehr gut.
Maria, Sie waren in die Planungen für die WG von Beginn an einbezo- gen. Wie haben Sie die Zusammenarbeit mit den Sozialpädagog*innen erlebt? Inwieweit konnten Marvin und Sie sich einbringen?
Maria: Ich war seit der ersten Planungssitzung der AWO dabei, der soge- nannten Grundsteinlegung. Sie fand am 3. Mai 2018 statt – das weiß ich noch ganz genau. Damals war das hier noch Brachland. Nach der Grund- steinlegung trafen sich dann alle „Eltern“ einmal im Monat.
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Beste Freunde: Marvin mit WG-Hund Knut. (Fotos: Stefanie Hergenröder)