(keh) Auf ihr 50-jähriges Bestehen kann die Erziehungsberatungsstelle (EB) Derendorf zurückblicken. Bei einem kleinem Fest an der Liststraße 2, dem Sitz der EB seit ihrer Gründung im Jahr 1965, gaben sich einstige und jetzige Mitarbeitende der EB sowie zahlreiche Gäste ein Stelldichein. Auch Stadtdirektor Burkhard Hintzsche hatte es sich nicht nehmen lassen, trotz vollen Terminkalenders an der Veranstaltung teilzunehmen und ein Grußwort zu sprechen.
Kreisgeschäftsführer Michael Kipshagen erinnerte in seiner Begrüßung daran, dass die EB Derendorf einen besonderen Platz in der Geschichte der AWO Düsseldorf einnimmt: Sie war die erste Erziehungsberatungsstelle des Kreisverbandes und die dritte stadtweit.
Kreisgeschäftsführer Michael Kipshagen (l) begrüßte die Gäste anlässlich einer kleinen Feier an der Liststraße. Im Anschluss sprach Stadtdirektor Burkhard Hintzsche ein Grußwort. (Fotos: kws)
Das 1953 novellierte Jugendwohlfahrtsgesetz hatte Familienberatung zur Pflichtaufgabe der Kommunen gemacht. Mit der Eröffnung der EB Derendorf im Jahr 1965 hat die AWO Düsseldorf nicht nur ein Beratungsangebot im Sinne des Gesetzes geschaffen. Das Sozialhaus (heute Maria-Nitzschke-Haus) wurde als sozialpädagogisches Familienzentrum konzipiert zu einer Zeit, als es diesen Begriff noch gar nicht gab. Ein wegweisendes Konzept, das viel Beachtung fand und heute Standard ist.
Beratungsstellen, Kita und Familienbildungswerk bilden ein Netz von Angeboten für die ganze Familie. Die EB ist ein Baustein dieses Konzeptes: Sie bietet nach innen ein Höchstmaß an Fachlichkeit und Qualität und ist nach außen mit zahlreichen Fachstellen, mit Kooperationspartnern inner- und außerhalb des Hauses eng verknüpft.
Kreisgeschäfsführer Michael Kipshagen (l.) und EB-Einrichtungsleiter Burkhard Wilkes (2. v. l.) mit den ehemaligen Leiterinnen und Leitern der Erziehungsberatungsstelle an der Liststraße: Dagmar Flöter-Derleth (Leitung von 1971 bis 1983), Jürgen Hoffmüller (1983 bis 2005) und Dr. Raimund Hompesch (r., 2006 bis 2012).
Wie Michael Kipshagen ausführte, verfolgte die Einrichtung in den Anfangsjahren einen eher klinisch-abstinenten und tiefenpsychologisch ausgerichteten Beratungs-und Therapieansatz. Heute arbeitet sie – wie die übrigen Erziehungsberatungsstellen der AWO Familienglobus gGmbH –sozialraumorientiert.
Auch die Zukunft der EB Derendorf ist zumindest für die kommenden Jahre gesichert. Der Rahmenvertrag, der die Zahlungen der Stadt an die Wohlfahrtsverbände der Landeshauptstadt regelt, läuft noch bis 2018. Stadtdirektor Burkhard Hintzsche zeigte sich zuversichtlich, dass das auch künftig so bleiben wird: „Ich bin sicher, dass wir eine Regelung über 2018 hinaus finden“, so der zweite Mann im Düsseldorfer Rathaus hinter Oberbürgermeister Thomas Geisel.
Er bedankte sich bei den Mitarbeitenden der EB Derendorf für „ihre hervorragende Arbeit“ in der Vergangenheit und wünschte dem Team um Einrichtungsleiter Burkhard Wilkes alles Gute für die Zukunft.
Mitarbeitende der Erziehungsberatungsstelle Eller, die 1979 als zweite EB der AWO Düsseldorf eröffnet worden war, hatten den Gassenhauer „Marmor, Stein und Eisen bricht“ umgedichtet und gaben das Lied wohlgelaunt zum Besten. Links im Bild Klaus Trömer (Leiter der EB Eller), in der Mitte mit Gastgeschenk in der Hand Burkhard Wilkes, seit Ende 2013 Leiter der EB Derendorf.
Für die rund 50 Gäste, die zur Feierstunde an die Liststraße gekommen waren, hatten die Mitarbeitenden der EB ein ungewöhnliches Rahmenprogramm zusammengestellt: Nach dem Auftritt des Improvisationstheater „Tatendrang“ las Brigitte Köppen Märchen aus aller Welt; musikalisch untermalt wurde diese Märchenstunde von Nicola Linden, langjährige Sekretärin der Erziehungsberatungsstelle, die mit ihrem glockenklaren Sopran die Eingangshalle der AWO Geschäftsstelle an der Liststraße füllte.
Die Schauspieler des Improvisationstheater „Tatendrang“ wussten sich in Szene zu setzen.
EB-Mitarbeiterin Nicola Linden (Mitte) traf auch das hohe C und erntete für ihre Darbietung viel Applaus. Unser Foto zeigt sie mit Märchenerzählerin Brigitte Köppen (r.) und Esther Kim, die die Darbietung am Piano begleitet hat.