Abschied und Neubeginn

(W.S.) „Jedem Abschied wohnt ein neuer Anfang inne“, lautete das Motto des Frühlingsempfangs der AWO Düsseldorf, bei dem diesmal im festlich geschmückten Berufsbildungszentrum am Flinger Broich nicht nur der Lenz begrüßt wurde, sondern auch der neue Kreisgeschäftsführer Michael Kipshagen. Er ist Nachfolger von Anita Garth-Mingels, die seit 2005 als Kreisgeschäftsführerin tätig war und nun in den Ruhestand verabschiedet wurde. Ihr bereiteten Vorstand, Geschäftsführerkollegen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der AWO im Beisein von rund 200 Gästen aus Politik, Verwaltung und Verbänden einen bewegenden Abschied.

Auch die Bürgermeisterinnen der Landeshauptstadt, Marie-Agnes Strack-Zimmermann und Gudrun Hock, sowie Sozialdezernent Burkhard Hintzsche, Roland Buschhausen , Leiter des Amtes für soziale Sicherung und Integration, und Jugendamtsleiter Johannes Horn ließen es sich nicht nehmen, an der Verabschiedung teilzunehmen. Ebenfalls unter den Gästen waren der SPD-Vorsitzende Andreas Rimkus, der Schuldezernent des Landschaftsverbands Rheinland, Michael Mertens, sowie die Spitzenvertreter der in Düsseldorf ansässigen Wohlfahrtsverbände. Deren Sprecher Michael Szentei-Heise gab sich ebenso die Ehre wie Erwin Knebel, Geschäftsführer des AWO Bezirks Niederrhein.


Der Kreisvorsitzende Bernd Flessenkemper (rechts) und Kreisgeschäftsführer Michael Kipshagen verabschieden Anita Garth-Mingels, die die Entwicklung der Arbeiterwohlfahrt Düsseldorf in den vergangenen 25 Jahren entscheidend mitgeprägt hat.
(Fotos: Uwe Schaffmeister)

In einer sehr persönlichen Rede bedankte sich Bürgermeisterin Strack-Zimmermann bei Anita Garth-Mingels besonders für ihr „beherztes Engagement“ auf dem Gebiet der Ausbildung und Qualifizierung junger Menschen sowie für das „konstruktive Miteinander“ in den politischen Gremien und in der Liga der Wohlfahrtsverbände. „Sie erwiesen sich immer als unermüdliche, entschiedene Kämpferin für soziale Belange“, so die Bürgermeisterin. An die bisherige Kreisgeschäftsführerin ebenso wie an den neuen Kreisgeschäftsführer Michael Kipshagen gewandt rief Strack-Zimmermann zu einer weiterhin guten Zusammenarbeit von Stadt und Arbeiterwohlfahrt auf.


Bürgermeisterin Marie-Agnes Strack-Zimmernann: „Die AWO leistet wichtige Beiträge für ein Klima sozialer Wärme in Düsseldorf und gestaltet außerdem Düsseldorfs Leben als Familienstadt entscheidend mit.“

AWO-Kreisvorsitzender Bernd Flessenkemper betonte in seiner Rede, die zugleich Rückblick auf ein erfolgreiches AWO-Jahr war, nicht nur Garth-Mingels‘ Verdienste um Aufbau und Weiterentwicklung des Berufsbildungszentrums. „Auch der Aufbau der beiden anderen Sozialbetriebe der AWO Düsseldorf und die Konsolidierung des Kreisverbandes werden künftig mit ihrem Namen eng verknüpft bleiben.“ Garth-Mingels habe maßgeblich daran mitgewirkt, dass der Kreisverband heute wirtschaftlich stark ist und die Einrichtungen einen sehr guten Ruf genießen. Auch die Zusammenarbeit mit der Stadt habe sich unter ihrer Führung sehr gut entwickelt.


AWO-Kreisvorsitzender Bernd Flessenkemper 

Garth-Mingels selbst bedankte sich sichtlich gerührt „für die vielen anerkennenden und lobenden Worte“ und erinnerte in ihrer Rede noch einmal an die eigentlichen Aufgaben der AWO. „Für mich hat immer der Mensch im Mittelpunkt meiner Arbeit gestanden“, deshalb werde sie auch die tägliche Arbeit mit den liebgewonnenen Menschen sehr vermissen. „Die Arbeiterwohlfahrt arbeitet nicht für Produkte, die es heißt, gewinnmaximierend auf den Markt zu bringen. Unser Verband steht für eine sozial gerechte Gesellschaft“, betonte Garth-Mingels.


Niemals geht man so ganz: die scheidende Kreisgeschäftsführerin Anita Garth-Mingels. 

Wie wichtig dabei eine gute Zusammenarbeit mit der Stadt und den übrigen Wohlfahrtsverbänden ist, unterstrich auch der neue Kreisgeschäftsführer Michael Kipshagen in seiner Rede. „Viele innovative Projekte hätten sonst nicht umgesetzt werden können“, so Kipshagen. Für die Zukunft gelte es, die eigenen Potenziale zu pflegen und weiterzuentwickeln.


Michael Kipshagen, neuer Kreisgeschäftsführer der AWO Düsseldorf: „Wir wollen die Qualitätsmarke AWO profilieren und in allen Unternehmensbereichen sichtbar machen.“

Wie zuvor schon der Kreisvorsitzende Bernd Flessenkemper äußerte sich Kipshagen kritisch zur sogenannten „Instrumentenreform“, mit der die Bundesregierung ursprünglich für mehr Transparenz und Effizienz bei den Arbeitsmarktdienstleistern und deren Fördermaßnahmen sorgen wollte. „In meiner ganzen berufstätigen Zeit finde ich kein vergleichbares Beispiel dafür, mit welcher Ignoranz sich die Politik über die fundierten Positionen der Fachwelt zu diesem Thema hinweggesetzt hat“, so Kipshagen.

Mit Blick auf die künftigen Herausforderungen im Wettstreit mit anderen Anbietern hob Kipshagen besonders die Notwendigkeit zur Modernisierung hervor. „Um die soziale Ausgleichsfunktion in Düsseldorf auch weiterhin gewährleisten zu können, sind moderne Managementmethoden und spezifische Strategien zur Organisationsentwicklung wichtig.“ So unterziehe sich der Kreisverband mit seinen Töchterfirmen beim Qualitätsmanagement zurzeit einer speziellen Zertifizierung. In dieser Form ein Novum im Bereich der Wohlfahrtsverbände.

Als weiteren Kernpunkt seiner künftigen Arbeit bezeichnete Kipshagen den Fachkräftemangel in den Bereichen Erziehung und Pflege. Ein „übergeordnetes Personalentwicklungskonzept“ müsse, so Kipshagen, „das Potenzial der Beschäftigten fördern und die Mitarbeit bei der AWO noch attraktiver machen“.



Auch diesmal erwartete die Gäste beim Frühlingsempfang ein buntes Rahmenprogramm. So sorgte Pianist Hansmartin Kleine-Horst  mit passenden Melodien wie „Niemals geht man so ganz“ und „My Way“ für den musikalischen Rahmen, unterstützt von Musical-Sängerin Miriam Köpke (Foto), die das festliche Geschehen anspielungsreich mit Liedern wie „Simply the best“ und „Je ne regrette rien“ begleitete.


Die drei Gesellschaften der AWO Düsseldorf hatten ganz eigene Abschiedsüberraschungen für die scheidende Chefin parat. So erfreuten die Kinder der Kita „Wackelzahn“ mit ihrem Gesangsbeitrag „Die kleine Raupe Nimmersatt“ (Foto) und die Senioren- und Behindertenhilfe überreichte unter anderem einen Scheck für ein von Garth-Mingels gefördertes Theaterprojekt. 


Das Berufsbildungszentrum präsentierte eine schwungvolle Bühnenshow, bei der die Jugendlichen pantomimisch ihren jeweiligen Ausbildungsbereich vorstellten. Ein aufwendig gestalteter Erinnerungs-Fotoband in einer handgefertigten Holz- und Metallschatulle rundete den Präsentereigen ab.

Neben reichlich Augen- und Ohrenschmaus bot der Frühlingsempfang auch zahlreiche Gaumenfreuden: In der frisch renovierten Kommunikationshalle erwartete die Besucher ein reichhaltiges Buffet mit Fingerfood und Frühlingshäppchen aus der Küche des Berufsbildungszentrums. Gleich daneben gaben die jungen Auszubildenden der Floristik-Abteilung Kostproben ihres Könnens und erfreuten die Besucher mit kleinen Frühlingssträußen.


Dank vom Kreisvorstand: Anita Garth-Mingels verabschiedet sich von der Führungsriege der AWO Düsseldorf.


Rund 200 Gäste waren beim Frühlingsempfang im BBZ dabei, darunter zahlreiche Vertreter aus Politik, Verwaltung und Verbänden.

Anita Garth-Mingels im Kreise ihrer "Geschäftsführerkollegen" (v.l.) Michael Kipshagen, Jürgen Jansen (VITA gGmbH) und Wolfgang Förster (BBZ gGmbH).

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