„Analoge“ Erlebnisse schaffen

Fachtag zum Thema Digitalisierung und Erziehungsverantwortung

(kws) Digitale Medien sind heute fester Bestandteil im Familienalltag. Über 40 Prozent der Sechs- bis 13-Jährigen in Deutschland nutzen täglich das Handy. Etwas mehr als ein Drittel besitzt ein Smartphone oder Tablet. Auch für Kita-Kinder gehören Smartphone und Co. inzwischen zum Alltag –sei es als Spielgefährte, Babysitter oder „Alltagswerkzeug“ der Eltern.

Was bedeutet das für Eltern und pädagogische Fachkräfte? Wie können sie die Kinder sinnvoll begleiten und schützen? Bei einem Fachtag des AWO Familienbildungswerks (FBW) und der Hochschule Düsseldorf im AWO Aktiv- und Stadtteiltreff Wersten wurden nun in Referaten und Workshops die Chancen und Risiken der aktuellen Entwicklung thematisiert.

Eröffnet wurde der Fachtag von AWO Kreisgeschäftsführer Michael Kipshagen, hier im Bild mit (v.l.) Moderatorin Uta Lode, AWO-Hauptabteilungsleiterin und Prokuristin Gudrun Siebel sowie Prof. Dr. Elke Kruse vom HSD-Studiengang „Pädagogik der Kindheit und Familienbildung“. (Fotos: kws)

„Einig waren sich alle, dass es nicht die eine richtige Lösung gibt“, fasst Stefanie Fossel, zuständige Fachbereichsleiterin im FBW, die Ergebnisse im Plenum zusammen. „Im Dialog muss immer wieder ausgehandelt werden, wie digitale Medien in Familien sinnvoll genutzt, aber auch begrenzt werden können.“ Gleichzeitig gelte es, für Kinder und Familien analoge Erlebnisse möglich zu machen. „Ein Tablet oder Smartphone kann nie das Spielen der Kinder miteinander, das Toben, Buddeln und Matschen ersetzen“, so Fossel.

Auch Torben Kohring von der Fachstelle für Jugendmedienkultur NRW befasste sich in seinem Workshop mit der Elternverantwortung in der Mediennutzung und –erziehung.

Rund 70 Mitarbeitende aus Kitas, Grundschulen und der Familienbildung nutzten den Fachtag, um ihre Kenntnisse und Methoden für den Erziehungsalltag zu erweitern und zu verfeinern. Eine Dokumentation, die die Ergebnisse des Fachtages zusammenfasst, wird baldmöglichst auf unserer Website zum Download bereitgestellt.

 
Studierende der Hochschule Düsseldorf stellten eigens entwickelte Praxisprojekte zum Thema vor und diskutierten diese mit den Teilnehmenden.

 "Überwachung durch digitale 'Helferlein''"war der Titel des Workshops, der von Dr. Hauke Duckwitz geleitet wurde, Oberarzt an der Kinderneurologischen Sana Klinik in Düsseldorf. Dabei ging es vor allem um die neurologischen und pädagogischen Auswirkungen von moderner Technik im Kinderzimmer. (Foto: van Boxmer)

Julia Kernbach, Coach im Programm "Echt dabei!", befasste sich in ihrem Workshop mit dem Thema "Medienkompetenz durch Medienabstinenz - Medien in der Eltern-Kind-Arbeit.

Der Medienpädagoge Heiko Wolf widmete sich in seinem Workshop dem Thema "Kontrolle vs. Vertrauen" und der Frage, ob und wie man Kinder schon früh auf Medien vorbereiten soll.

 

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