(W.S.) Außen MaJo – innen AWO: Das neue farbenfrohe Wandbild der Graffiti-Künstler Marc und Joe Hennig (kurz: „MaJo“) am „Haus Oberbilk“ der Arbeiterwohlfahrt an der Oberbilker Allee macht auf den ersten Blick deutlich, was im Innern des Gebäudes passiert: „Der Entwurf beschreibt die ganze Vielfalt der Angebote in unserem Dienstleistungszentrum für Jugendliche“, so Detlef Weber, zuständiger Hauptabteilungsleiter bei der Familienglobus gGmbH der AWO. „Jeder Jugendliche findet sich in dem Bild wieder.“
Die Künstler, deren großformatige Werke unter anderem auch Gebäude an der Kiefern- und der Eintrachtstraße schmücken, hatten mehrere Wochen an dem Entwurf getüftelt. Die eigentliche „Malaktion“ dauerte zwei Wochen. „Bei den Jugendlichen ist diese Art der Kunst sehr angesagt“, weiß Marc Hennig. „Die Bildsprache wirkt an sich.“ Und auch die Nachbarn an der Oberbilker Allee sind begeistert. Sie freuen sich besonders, dass es an der vielbefahrenen Verkehrsachse „wieder bunt zugeht“.
Mit der AWO zusammengearbeitet haben die Graffiti-Brüder schon früher. Bei mehreren Projekten im Rahmen der Schulsozialarbeit weckten sie bei den Jugendlichen ungeahnte kreative Kräfte. Daneben engagieren Marc und Joe sich für private und wohltätige Projekte und organisieren Workshops in Freizeiteinrichtungen.
„Uns hat der Entwurf des neuen Wandbildes von Anfang an überzeugt“, betont Detlef Weber. „Es unterstreicht die konzeptionelle Ausrichtung unseres Dienstleistungszentrums mit seinen gut vernetzten Einrichtungen und deren ineinandergreifenden Angeboten.“
Sie freuen sich über die gelungene „Außendarstellung“: (v.l.) Detlef Weber, zuständiger Hauptabteilungsleiter bei der Familienglobus gGmbH der AWO Düsseldorf, Yvonne Preißler, Leiterin der Jugendberatung, sowie Manuela Schönrath-Becker vom Projekt „SoVar“ und Graffiti-Künstler Marc Hennig.
(Foto: W.S.)
Unter dem Motto „Hilfe aus einer Hand“ ist das Dienstleistungszentrum an der Oberbilker Allee seit 2003 Anlaufstelle für Jugendliche und junge Erwachsene. Heute haben sechs Einrichtungen und Projekte der Jugendhilfe ihren Platz in dem ehemaligen Gewerkschaftshaus.
Allein 630 Jugendliche aus ganz Düsseldorf nutzten im vergangenen Jahr das für alle jungen Menschen von 13 bis 26 Jahren offene Angebot der Beratung und therapeutischen Hilfen in der Jugendberatung (JUB) bei Problemen und Konflikten im Zusammenhang mit Familie, Lernen und Beruf, Kontakt und sozialem Miteinander, sowie psychischen Schwierigkeiten.
Die „Ambulante Jugendhilfe für Jugend und Familie“ unterstützt Jugendliche und ihre Familien im Auftrag des Jugendamtes bei der Entwicklung erzieherischer und sozialer Fähigkeiten, bei der Bewältigung von Krisen, der Gestaltung des Lebensalltags und bei der Umsetzung persönlicher Lebensentwürfe.
Die Jugendwohngruppe in der Oberbilker Allee bietet bis zu neun Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 18 Jahren Platz und unterstützt beim Strukturieren des Alltags, der Identitätsfindung und bei der Bewältigung von Krisen und Entwicklungsproblemen.
Die „Jugendhilfe im Strafverfahren“ wiederum begleitet Jugendliche und junge Erwachsene von 14 bis 21, die mit dem Gesetz in Konflikt geraten sind. Die Fachstelle „Auswege“ für Jugendliche sexuelle Misshandler bietet umfassende ambulante therapeutisch-beraterische Hilfe für die Betroffenen und eine Beratung für Behörden und Institutionen im Umgang mit der genannten Zielgruppe.
Das ebenfalls im „Haus Oberbilk“ angesiedelte Projekt „SoVar“ der Jugendberatung fördert soziales Lernen in Kooperation mit Schulen und gemeinnützigen Einrichtungen. Konzept: Schüler und Schülerinnen des achten Jahrgangs helfen für bestimmte Zeit in gemeinnützigen Einrichtungen und lernen so, Verantwortung für sich und andere zu übernehmen.
So vielfältig wie das Angebot im Dienstleistungszentrum für Jugendliche: das Wandbild in seiner ganzen Pracht.