AWO-Fahnen flatterten im Wind

Arbeiterwohlfahrt zeigte bei der Gegendemo starke Präsenz

(keh) Es war wohl die größte Demonstration, die die Landeshauptstadt in den vergangenen Jahren erlebt hat: Rund 5500 Menschen beteiligten sich gestern an Protestkundgebungen, die sich gegen einen erneuten Aufmarsch der sogenannten „Dügida“ („Düsseldorf gegen die Islamisierung des Abendlands“) richtete. Diese islamfeindliche Gruppierung hatte zwar im Vorfeld für viel Wirbel gesorgt. Tatsächlich zeigte sich gestern aber, dass nur eine verschwindend kleine Gruppe von ca. 200 Menschen auf Seiten der Dügida stand. Denen standen tausende Gegendemonstranten gegenüber. Denn neben dem „Düsseldorfer Appell“, dem allein rund 3500 Menschen folgten, hatten zwei weitere Bündnisse zu Gegendemonstrationen aufgerufen.


 
Während der Kundgebung flatterten die AWO-Fahnen im Wind. (Foto: W. Schmalz)

Die Teilnehmenden der drei Gegendemonstrationen fluteten förmlich den Bereich um den Düsseldorfer Hauptbahnhof und formierten sich mit Fahnen und Plakaten auf der Friedrich-Ebert- Straße. Neben Vertreterinnen  und Vertretern der politischen Parteien, der Gewerkschaften, Kultureinrichtungen, Sportvereine und Glaubensgemeinschaften waren auch zahlreiche Mitglieder sowie Mitarbeitende der AWO Düsseldorf zur Demo gekommen, denn auch der Kreisverband zählte zu den Unterzeichnern des „Düsseldorfer Appells“.

Während ein Großteil der AWO-Mitarbeitenden – unter ihnen auch der Kreisvorsitzende Karl-Josef Keil und Kreisgeschäftsführer Michael Kipshagen – sich an der Ecke Charlottenstraße positioniert hatte und AWO-Fahnen im Wind flattern ließ, war vor dem DGB-Haus eine Bühne aufgebaut. Dort ergriffen Landtagspräsidentin Carina Gödecke (SPD), Oberbürgermeister Thomas Geisel, Nihat Öztürk (IG Metall), Dalinç Dereköy (Kreis der Düsseldorfer Muslime) und Volker Neupert („Düsseldorfer Appell“) das Wort.


 
Die Friedrich-Ebert-Straße war überfüllt mit Demonstranten. Unser Foto zeigt die Ecke Charlottenstraße. (Foto: S. Ouanssaidi)

Viel Applaus gab es für Oberbürgermeister Thomas Geisel, der die Demonstranten über die kurz zuvor getroffene Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts (OVG) Münster informierte. Das OVG hatte den Beschluss des Düsseldorfer Verwaltungsgerichts kassiert, nachdem Geisel nicht zu der Gegenkundgebung  hätte aufrufen dürfen. „Wir sind nicht neutral, wenn es um die Werte unseres Landes geht“, rief Geisel.

Auch für kommenden Montag, 19. Januar, hat die „Dügida“ wieder zu einer Demonstration in der Landeshauptstadt aufgerufen. Sicher ist bereits jetzt, dass die Gegendemonstranten ihnen auch dann nicht die Straße überlassen werden.

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