(ewh) Ende November trafen sich interessierte Leiterinnen und Leiter von vier Düsseldorfer Gesamt- und Grundschulen im großen Konferenzraum der AWO BBZ gGmbH, um die Initiative arrive & join kennenzulernen und über mögliche Kooperationen zu diskutieren. Eingeladen hatten Geschäftsführer Wolfgang Förster und Hauptabteilungsleiterin Davorka Bukovcan, die auch zuständig für den Fachbereich Schulsozialarbeit ist, sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schulsozialarbeit.
Auftakt gelungen: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Auftaktveranstaltung (Fotos: ewh)
Karin Lauktien, Gründerin der Initiative arrive & join, die seit einem Jahr die Initiative an der Hulda-Pankok-Gesamtschule leitet, stellte ihr Konzept vor und berichtete über ihre bisherigen positiven Erfahrungen damit. Das noch in der Entwicklung befindliche Projekt soll in eine Pilotphase münden, an der sich möglichst viele Schulen, Eltern, Einrichtungen und Ehrenamtliche beteiligen. Die wissenschaftliche Begleitung übernimmt Prof. Dr. Ruth Enggruber.
Einig war man sich darin, dass die positive Entwicklung der Kinder entscheidend von einer erfolgreichen Integration abhängt und dabei der gelungene Spracherwerb eine große Rolle spielt. Die direkten Kontakte der hier lebenden Kinder und deren Eltern zu den Flüchtlingen helfen dabei, diese Ziele zu erreichen und gegenseitiges Vertrauen in einer Gemeinschaft aufzubauen. Umgesetzt heißt das: An den Schulstandorten sind die geflüchteten Kinder mit deren Familien (arrive) willkommen und werden durch hier lebende Familien begleitet (join). Diese Begleitung geht aber über die schulischen Angebote hinaus, um den Einstieg in das hiesige Leben erleichtern.
Die enge Kooperation zwischen der AWO BBZ gGmbH und der arrive & join Initiative kann ein breites Spektrum an Angeboten ermöglichen. Niedrigschwellige Unterstützung wird durch initiierte Projekte und Begleitung früh und unkompliziert in einer vertrauensvollen Atmosphäre angeboten
- Alltagsbegleitung und konstruktive Integration für den Umgang mit der westeuropäischen Kultur und den Regeln im Lebensumfeld der Kinder,
- Unterstützung der Eltern in ihrem Alltag, Erleichterung zur Partizipation an der deutschen Gesellschaft
- Gemeinsame Aktivitäten fördern vertraute Beziehungen, es entsteht eine Gemeinschaft, in der sich Kinder und Jugendliche gegenseitig unterstützen.
Die bestehenden Ressourcen der angekommenen Kinder und deren Eltern werden unterstützt und gefördert wie etwa deren künstlerische Fähigkeiten, Tanz, Musik, Sport, technische Kenntnisse und vieles mehr.
Auch die Schulen sehen derzeit Handlungsbedarf bei der Begleitung der schulischen Angebote. Die Angebote werden in der Schule und im schulischen Umfang stattfinden. Im Verlauf der intensiven Diskussion wiesen die Vertreter kleinerer Grundschulen darauf hin, dass ein neues bzw. verändertes Konzept erstellt werden müsse, um den speziellen Rahmenbedingungen ihrer Schulform gerecht zu werden. Am Ende der Veranstaltung war klar, dass der gemeinsame Erfahrungsaustausch zwischen den Akteuren wichtig ist und organisiert werden muss. Dabei fällt der Schulsozialarbeit eine Schlüsselrolle zu.
Die Hochschule Düsseldorf wird das Pilotprojekt wissenschaftlich begleiten und mit den Akteuren transferfähige Module entwickeln, die anderen Schulen als Praxishilfen zur Verfügung gestellt werden.
Prof. Dr. Ruth Enggruber (Foto) wies darauf hin, dass die Module bereits in der Startphase festgelegt werden müssen. Sie begrüßte das gesamte Vorhaben und hofft auf vielfältige Erfahrungen, die das Schulleben von Flüchtlingskindern bereichern können.