Die AWO betrauert den Tod des großen SPD-Politikers und Trägers des Heinrich-Albertz-Friedenspreises der AWO, Dr. Hans-Jochen Vogel (Foto: AWO Bundesverband). "Mit Hans-Jochen Vogel ist einer der Großen der deutschen Nachkriegspolitik verstorben", erklären Wilhelm Schmidt und Wolfgang Stadler für das Präsidium und den Vorstand der Arbeiterwohlfahrt.
"Der frühere Oberbürgermeister, Bundesjustizminister, Wohnungsbauminister, Fraktionsvorsitzende, Parteivorsitzende und Kanzlerkandidat der SPD hat sich wie kaum ein anderer gegen den politischen und gesellschaftlichen Egoismus, gegen Ungerechtigkeit und gegen Ausgrenzung eingesetzt. Er verkörperte und lebte die Grundwerte der Sozialdemokratie und der AWO – Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit, Toleranz und Solidarität – in besonderer Form.
Nicht zuletzt deswegen hatte ihn die Arbeiterwohlfahrt 2008 als vierten von bis heute acht Preisträger*innen mit der höchsten Auszeichnung des Verbandes, dem Heinrich-Albertz-Friedenspreis, ausgezeichnet. Bereits 1980 würdigte die AWO das soziale Engagement Hans-Jochen Vogels, indem sie ihm die Marie-Juchacz-Plakette verlieh.
Weit über seine herausragende aktive Politik-Laufbahn hinaus war Hans-Jochen Vogel Mahner und Kämpfer für die Bewahrung des demokratischen Konsenses und für ein gesellschaftliches Miteinander.
Auch als Gründer und Vorsitzender des Vereins „Gegen Vergessen – für Demokratie“ hat er Wegweisendes gestaltet, um Rassismus, Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und Hass in der Gesellschaft zu begegnen.
Für die AWO war er über Jahrzehnte hinweg ein treuer Freund und Wegbegleiter. Oft haben wir uns seines wertvollen Rates versichern können. Hans-Jochen Vogel wird uns sehr fehlen. Die AWO wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren."