Azubi-Messe: „Speed-Dating“ mit dem künftigen Chef

Betriebe und Azubis hatten Gelegenheit, sich kennen zu lernen

(keh) Wajid Javid ist seinem Traum von einer gesicherten Anstellung als Facharbeiter ein großes Stück näher gekommen: Der junge Mann  absolviert derzeit im Berufsbildungszentrum (BBZ) der AWO Düsseldorf eine Ausbildung zum Industriemechaniker. Sobald er seine Abschlussprüfung geschafft hat, wird er bei der Firma KKL Klimatechnik Vertriebs GmbH ein Praktikum absolvieren. „Danach gucken wir weiter, wohin die Reise geht“, sagt Peter Brücker, bei KKL zuständig für die Betreuung der Auszubildenden. Vielleicht bildet das Düsseldorfer Unternehmen Javid zum Mechatroniker für Kälte- und Klimatechnik aus, vielleicht ergeben sich für den jungen Mann in der renommierten Düsseldorfer Firma auch weitere Optionen.  Fest steht, für Wajid Javid sind die Weichen in eine sichere Zukunft als Handwerker gestellt, sein Traum könnte schon bald in Erfüllung gehen.


 
Wajid Javid hat gut lachen: Der 23-Jährige wird nach Abschluss seiner Lehre als Industriemechaniker im BBZ ein Praktikum bei der Firma KKL Klimatechnik absolvieren. Links im Bild Dieter Hahne, Mitarbeiter in der Metallwerkstatt des BBZ. (alle Fotos: H.H.)

Und genau das war die Intention der Azubi-Messe, die erstmalig in den Räumen des Berufsbildungszentrums am Flinger Broich stattfand und unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Thomas Geisel stand.  „Wir wollen nicht warten, bis die Betriebe auf uns zukommen. Wir müssen noch mehr auf die Betriebe zugehen, damit die jungen Menschen, die bei uns auf eine Ausbildung vorbereitet werden oder eine Ausbildung absolvieren, auch tatsächlich den Sprung auf den ersten Arbeitsmarkt schaffen“, erklärt Wolfgang Förster, Geschäftsführer des BBZ.


 
Kreisgeschäftsführer Michael Kipshagen (2. v.l.) und BBZ-Geschäftsführer Wolfgang Förster (l.) führten Andreas-Paul Stieber, stellvertretender Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses (2.v.r), Roland Schüßler, Chef der Agentur für Arbeit Düsseldorf (r.) und Arno Bruehring, Leiter der Abteilung Human Resources Ausbildung bei BASF (Mitte) durch die Werkstätten. Unser Bild zeigt sie in der Floristik-Werkstatt.

Gemeinsam mit der Berufsberatung und dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Düsseldorf und des Jobcenters Düsseldorf hatte das BBZ daher die Azubi-Messe organisiert, die  unter dem Motto stand „Hallo Chefin – Hallo Chef“.  Die Organisatoren boten Personalverantwortlichen aus Düsseldorf und Umgebung die Möglichkeit, sich in den Werkstätten des BBZ ein Bild von ihren potentiellen Auszubildenden und ihren künftigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu machen. Zudem informierten Mitarbeitende des BBZ über Unterstützungsangebote, die den Betrieben „vor Ort“ die notwendige Hilfestellung bieten.


 
Auch Regine Thum, Mitglied des Gesamtvorstands der AWO Düsseldorf und Vorsitzende des Aufsichtsrats der Berufsbildungszentrum gGmbH, war an den Flinger Broich gekommen und suchte das Gespräch mit Siegfried Ploch (l.), Leiter der Metallwerkstatt. AWO-Kreisgeschäftsführer Michael Kipshagen unterhielt sich derweil mit Arno Buehring von BASF.

Die Firmenchefs und Personalverantwortlichen ließen sich nicht lange bitten. Vertreter von BMW, Deutsche Post, BASF, Rheinbahn, Stadtwerke, Stadt Düsseldorf und viele andere schauten sich auf der Messe nach geeigneten Azubis um. Zahlreiche von ihnen wurden fündig, rund 20 Praktikumsverträge zwischen Lehrherren und Lehrlingen wurden an diesem Tag geschlossen.


 
Kaoutar Sellami und Edvina Herre, Auszubildende im Friseurhandwerk, nutzen eine freie Minute, um sich gegenseitig die Fingernägel zu lackieren. Schminktechniken und Kosmetik gehören ebenfalls zum Ausbildungsinhalt.

Auch Klaus Kremer, Geschäftsführer der Schreinerei Schmitz + Kremer GmbH, war an den Flinger Broich gekommen, um nach neuen Azubis Ausschau zu halten. Die Düsseldorfer Firma mit Sitz an der  Behrenstraße hat in der Vergangenheit bereits drei junge Menschen, die im BBZ an den Arbeitsmarkt herangeführt wurden, in ihrem Unternehmen ausgebildet. Alle drei haben sich bewährt, alle ihre Gesellenprüfung bestanden. „Wir geben jedem eine Chance und haben mit den jungen Leuten aus dem BBZ nur gute Erfahrungen gemacht“, sagte Kremer, bevor er sich auf den Weg in die Holzwerkstatt machte, um die dortigen Jugendlichen und jungen Erwachsenen genauer in Augenschein zu nehmen.

Eröffnet worden war die Azubi-Messe von BBZ-Geschäftsführer Wolfgang Förster. Er unterstrich, wie hoch motiviert „unsere jungen Leute“ sind, ihren Platz in der Arbeitswelt zu finden. So wusste Förster von einer Förderschülerin zu berichten, die es mit Unterstützung durch das Fachpersonal des BBZ bis zur Hotelfachfrau geschafft hat, ein ehemaliger Verkaufshelfer sei heute als Kaufmann im Einzelhandel bei einem renommierten Unternehmen angestellt.


 
Roland Schüßler, seit 1. Januar neuer Chef der Agentur für Arbeit Düsseldorf, war zum ersten Mal an den Flinger Broich gekommen und machte den jungen Leute Mut, auf ihrem Weg weiterzugehen.

Andreas-Paul Stieber, stellvertretender Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses, begrüßte die Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit den Worten „Ich sehe heute meine Zukunft vor mir stehen. Diese Messe kann und soll der Startschuss sein für Ihre berufliche Zukunft.“  Auch Roland Schüßler, seit Jahresbeginn Chef der Agentur für Arbeit Düsseldorf, war zum Flinger Broich gekommen, um einen der größten Anbieter auf dem Feld der Jugendberufshilfe persönlich in Augenschein zu nehmen. Schüßler zeigte sich sehr beeindruckt von den vielfältigen Möglichkeiten, die das BBZ bietet:  „Fast alle Branchen suchen händeringend Fachkräfte. Mit einem soliden Abschluss in der Tasche werden auch Sie Ihren Platz auf dem Arbeitsmarkt finden“, gab er den Jugendlichen mit auf den Weg.


 
Christan Klevinghaus (r.), im BBZ zuständig für den Bereich Arbeitsförderung, im Gespräch mit Gästen. Unter ihnen Heinz-Gerd Nüchter (l.), stellv. Leiter des Bereichs  Ausbildung bei den Düsseldorfer Stadtwerken.

BBZ-Geschäftsführer Wolfgang Förster war mit dem Verlauf dieser ersten Azubi-Messe zufrieden. Bereits jetzt denken er und sein Team an eine Wiederholung. Dann heißt es im Berufszentrum wieder „Hallo Chefin – Hallo Chef!“ Wajid Javid wird dann vermutlich nicht mehr dabei sein. Er hat seinen neuen Chef bereits befunden.



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