Geburt, Schulanfang, Heirat, Beerdigung – alle großen Umbrüche im Leben eines Menschen werden durch verschiedene Institutionen begleitet und unterstützt. Wirklich alle? Der Ruhestand, eine der bedeutendsten Veränderungen im Alter, bleibt meist unbeachtet. Vielleicht geben die Betroffenen einen Ausstand – Schnittchen und Sekt für die alten Kolleg*innen und Vorgesetzten, vielleicht eine Rede und dann?
Die ersten sechs Monate sind meist noch der lang ersehnte und verlängerte Urlaub. Danach kommt die Erkenntnis, dass man eigentlich zu alt für diese Umstellung ist. Mit Zwanzig hätte man den dauerhaften Ausschluss aus der Leistungsgesellschaft vielleicht noch verarbeiten können, aber mit 65, 67?
Das „zentrum plus“ der AWO in Rath hat in Zusammenarbeit mit dem Rather Familienzentrum und der Evangelischen Oster-Kirchengemeinde beschlossen, diesen Übergang zu begleiten. Die im Stadtbezirk 6 entstandene Kooperation konnte über die Stadtbezirkskonferenz für Senior*innen Finanzmittel beantragen und das Projekt „Bauplan für den Ruhestand“ somit kostenfrei anbieten.
Los geht es am 10. Oktober um 18 Uhr im Rather Familienzentrum mit einer Lesung des Romans „In Rente“ von Wolfgang Prosinger, gelesen von Klaus Langer. Das gesamte Projekt umfasst 21 Veranstaltungen. Mitorganisatorin Mareen Westhoff freut sich auf zahlreiche Interessierte: "Besuchen Sie, was sie interessiert und erstellen Sie Ihren individuellen Bauplan für den Ruhestand!"
Weitere Informationen zu den durchweg kostenfreien Veranstaltungen gibt es im „zentrum plus“ der AWO in Rath, Telefon 0211 60025-585, sowie bei den Kooperationspartnern. Ein Faltblatt mit allen Terminen findet sich hier.
Durch die Veranstaltungen führt die Kulturgeragogin Sophie Voets-Hahne.