(W.S.) „Das Fundament zur Erziehung der Kinder liegt in der Familie. Sie ist entscheidend für die Identifikation.“ Zülfiye Kaykin, Staatssekretärin für Integration im NRW-Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales, machte bei ihrem Besuch im Maria-Nitzschke-Haus der AWO deutlich, welch hohen Stellenwert Elternverantwortung und Elternbeteiligung besonders bei Familien mit Migrationshintergrund haben.
Anlass für den hohen Besuch an der Liststraße war ein Treffen der von der AWO Integrationsagentur mitgegründeten Elterninitiative „Anemone“. Rund hundert Eltern, darunter auch ein Dutzend Väter, nutzten die Veranstaltung, um sich über Themen wie „Kommunikation in der Familie“ und „Die psychologische Entwicklung von Jugendlichen“ zu informieren.
Hoher Besuch bei der AWO: Staatssekretärin Zülfiye Kaykin (2.v.r.) mit den Veranstaltern (v.l.) Ataman Yildirim von der Integrationagentur der AWO Familienglobus gGmbH sowie Hauptabteilungsleiterin Gudrun Siebel. Rechts: Sevinc Lux von der Familieninitiative „Anemone“.
(Fotos: W.S.)
Volles Haus bei der AWO: Mehr als 100 Eltern und Jugendliche nahmen an der Info-Veranstaltung an der Liststraße teil.
Die Staatsekretärin, selbst Mutter von zwei Kindern, lobte besonders das Engagement von AWO und „Anemone“ bei der Integrationsarbeit: „Sie helfen, Vorurteile abzubauen und die jugendlichen Migranten in ihrer Identifikation zu stärken.“ Dies sei eine wichtige Voraussetzung für das Mitwirken in der Gesellschaft, so Kaykin.
Auch Staatssekretärin Zülfiye Kaykin trug eine violette „Anemone“ am Revers.
Gudrun Siebel, zuständige Hauptabteilungsleiterin in der AWO Familienglobus gGmbH, sah das ähnlich: „Durch den regelmäßigen Austausch und die Beschäftigung mit Themen, die alle Eltern bewegen, qualifizieren sich die Mitglieder der Initiative und wirken durch ihr ehrenamtliches Engagement als Brückenbauer zu anderen Eltern.“ Die Themen Elternkompetenz und Elternmitwirkung seien bei der AWO fachlich gut aufgehoben, so Siebel.
Hintergrund für die Gründung von „Anemone“ war, dass Kita-Leiterinnen, Mitgliedern von Düsseldorfer Netzwerken wie Runden Tischen oder Stadtteilarbeitskreisen aufgefallen war, dass sich türkische Familien nur selten an Bildungsprozessen beteiligen, kaum Elternabende besuchen und wenig am gesellschaftlichen Leben teilnehmen. „Durch regelmäßige Treffen und Informationsveranstaltungen speziell für türkische Familien soll dieses Manko überwunden werden“, sagt Sevinc Lux, Leiterin der im Frühjahr 2012 gegründeten Initiative.
Zentrales Thema bei der Veranstaltung in der Liststraße war nun der generationsübergreifende Austausch.
Nach einem Referat von Dr. Sema Tasci Günlü, die als psychologische Beraterin im türkischen Bildungszentrum Dortmund arbeitet, folgte ein Seminar speziell für Jugendliche. Wer wollte, konnte zudem in Einzelgesprächen mit der Psychologin persönliche Fragen klären.
Weitere Informationen zum Thema und zur Elterninitiative bei Ataman Yildirim, Mitarbeiter der AWO Integrationsagentur, unter Telefon 0211/60025-181.