Demenznetz Düsseldorf: 20 Jahre Einsatz für Betroffene und ihre Familien

Festveranstaltung im Haus der Universität / Auch die AWO unterstützt Menschen mit demenziellen Veränderungen und ihre Angehörigen

 

„Selbstbestimmt allein leben mit Demenz: 20 Jahre Demenznetz Düsseldorf – und weiter geht‘s“ – unter diesem Motto trafen sich am Dienstag im Haus der Universität zahlreiche Protagonist*innen und Expert*innen, um das 20-jährige Bestehen des Demenznetz Düsseldorf zu feiern. Es blieb aber nicht bei einem Rückblick oder Grußworten. In den Fachvorträgen und der anschließenden Diskussionsrunde stand der nächste konkrete Schritt im Mittelpunkt: Wie erreicht man alleinstehende Menschen mit Demenz im Quartier? Seit Anfang dieses Jahres läuft dazu ein Modellprojekt in den Stadtbezirken 9 und 10.

Zu Beginn schlug Dr. Barbara Höft, die das Demenznetz seinerzeit mit initiiert und bis zum vergangenen Jahr geleitet hatte, den Bogen vom Start bis in die heutige Zeit. Das Netz hatte 2004 mit Betreuungsgruppen an sechs Standorten im Stadtgebiet Düsseldorf begonnen. Im Jahr 2024 gibt es stadtweit 35 Betreuungsgruppen an 30 Standorten, dazu elf Angehörigen-Selbsthilfegruppen. Aktuell engagieren sich pro Woche 93 Ehrenamtliche in diesem Bereich. Die AWO Düsseldorf ist Teil des Demenznetzes und hält spezielle Angebote bereit (siehe weiter unten).

Bürgermeisterin Clara Gerlach betonte in ihrem Grußwort, dass das Thema Demenz vor 20 Jahren noch weitgehend unter dem Radar lief. „Sie haben es geschafft, diesen Bereich in der Stadtgesellschaft zu verankern – und dafür gebührt Ihnen unser Dank“, erklärte sie.  

Das Demenznetz Düsseldorf arbeitet daran, Menschen mit Demenz und ihren Familien in der Stadt zu helfen. Hier arbeiten verschiedene Organisationen und Träger zusammen, um einfache und niederschwellige Unterstützung anzubieten. Die AWO Düsseldorf ist seit 2019 ebenfalls Teil des Netzwerkes.

Die Arbeit der AWO Düsseldorf im Bereich Demenz

Die „zentren plus“ der AWO unterstützen seit einigen Jahren Menschen mit demenziellen Veränderungen und begleiten ihre Angehörigen in Form von Beratungen sowie individuellen Angeboten, so z.B. in Betreuungsgruppen zur Entlastung pflegender Angehöriger („BEAtE“) als trägerübergreifende Einrichtung.

Die Betreuungsgruppe „Lebensspuren“ in Düsseldorf-Lierenfeld besteht seit Mai 2021, die Gruppe „Café-Schöne Zeit“ in Düsseldorf-Unterbach seit Oktober 2023.

Das Betreuungsangebot „Café – Schöne Zeit“ im „zentrum plus“/ AWO in Unterbach richtet sich an Menschen mit demenziellen Veränderungen und an ihre Angehörigen. Neben der Implementierung der „BEAtE-Gruppe“ „Café – Schöne Zeit“ können die Angehörigen die Angebote vor Ort nutzen.

Weiterhin sollen Menschen mit demenziellen Veränderungen in bestehende Angebote integriert werden im Sinne von Öffnung, Sichtbarmachung und Abbau von Barrieren.

Ziele des niedrigschwelligen Angebotes sind die Entlastung und Beratung der pflegenden Angehörigen sowie die Begleitung und Förderung von Menschen mit demenziellen Erkrankungen in einem sicheren, wertschätzenden Umfeld. Die Teilnehmer*innen werden außerdem bei der Gestaltung ihrer Tagesstrukturierung unterstützt und haben die Möglichkeit zur Teilhabe.

Die Begleitung von Menschen mit demenziellen Veränderungen und ihren Angehörigen erfolgt immer auf Augenhöhe. Im Sinne eines personalen sowie sozialen Empowerments werden die Selbstbestimmung sowie Selbstständigkeit in den Fokus gestellt. Zudem werden gesellschaftliche Teilhabechancen generiert. Ein langfristiges Ziel ist zudem der Abbau von Barrieren zur gleichberechtigten Teilhabe von Menschen mit demenziellen Veränderungen am gesellschaftlichen Leben.

Info:

Die Betreuungsgruppe „Café – Schöne Zeit“ im „zentrum plus“ / AWO in Unterbach findet jeweils dienstags von 09.30 bis 12.30 Uhr statt. Im Vorfeld der Teilnahme wird eine umfangreiche Beratung angeboten.

 

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