Ein Jahr nach dem Beginn der russischen Invasion in der Ukraine sind 216 Schulen im Land komplett zerstört. Allein in Tschernihiw sind durch die Besetzung russischer Truppen im Frühjahr 2022 25 von 34 Schulen stark beschädigt und 2 vollständig zerstört. Für die Kinder bedeutet dies, dass sie zusätzlich zu der starken Belastung des andauernden Krieges seit einem Jahr keinen regulären Unterricht haben. AWO International hilft, die Bildungseinrichtungen so schnell wie möglich wiederherzustellen, Luftschutzbunker an Schulen und Kindergärten einzurichten und Angebote für Kinder zu schaffen, damit sie die Schrecken des Krieges verarbeiten können.
Gemeinsam mit der lokalen Partnerorganisation savED hat AWO International in der Ukraine zudem 20 Wärmestuben in Schulgebäuden eingerichtet, die gleichzeitig als Lernorte und Gemeinschaftsräume dienen. Iryna Dasyuk, Projektmanagerin von savED, erklärt dazu: “Die Hauptgründe für die Menschen hierher zu kommen, sind die ständigen Stromausfälle, mit denen die Zivilbevölkerung derzeit konfrontiert ist. Deshalb brauchen sie einen Ort, an den sie kommen können, um sich mit einer Tasse heißen Tee aufzuwärmen oder eine warme Decke zu bekommen”.
Zusammen mit lokalen Partnerorganisationen vor Ort und zahlreichen AWO-Verbänden in Deutschland war AWO International seit März 2022 mit schneller Nothilfe zur Stelle und bietet auch langfristige Unterstützung für die Menschen in der Ukraine sowie für Geflüchtete in Rumänien. Über lokale Partnerorganisationen verteilt AWO International Hilfsgüter, bietet psychologische Betreuung an und repariert durch Angriffe beschädigte Schulen, Kindergärten und Privatwohnungen.
In den letzten 12 Monaten hat die AWO viel erreicht: Gemeinsam mit 10 ukrainischen und rumänischen Partnerorganisationen und zahlreichen Ehrenamtlichen hat die AWO über 140.000 Menschen geholfen. Bis Ende Dezember 2022 konnten beispielsweise in Butscha, Irpin und Hostomel 550 Wohnungen und sieben beschädigte Schulen und Kindergärten repariert werden. „Die beeindruckende Solidarität und Spendenbereitschaft in der Bevölkerung hat diese Hilfe ermöglicht“, sagt Ingrid Lebherz, Geschäftsführerin von AWO International: „Wir danken allen Helfer*innen und Spender*innen von ganzem Herzen für diese Unterstützung”.
Neben den Nothilfeprojekten mit lokalen Partnerorganisationen in der Ukraine und Rumänien, organisierten viele AWO-Gliederungen Transporte von Hilfsgütern in die Ukraine. So wurden insgesamt 108 Tonnen Lebensmittel, Schlafsäcke, aber auch Medikamente und medizinische Geräte in die Ukraine gebracht. In Deutschland ist die AWO zudem bundesweit mit dem Betrieb von Notunterkünften, der Verpflegung sowie der sozialen Betreuung und Beratung von Geflüchteten aus der Ukraine aktiv. Zahlreiche Ehrenamtliche unterstützen Ukrainer*innen beim Deutschlernen, bieten Freizeitprogramme für Kinder an und helfen den Geflüchteten beim Ankommen.
Claudia Mandrysch, Vorständin des AWO Bundesverbandes, ergänzt: „Die Arbeiterwohlfahrt wurde 1919 im Angesicht der Schrecken eines imperialistischen Krieges gegründet. Auch über hundert Jahre später stehen wir entschlossen gegen Krieg und Verfolgung ein. Mit seinem Angriff zielt der russische Präsident bewusst auf die Zivilgesellschaft, auf Kinder und ihre Familien. Ich bin dankbar, dass wir mit der AWO International und unseren Gliederungen schnelle und praktische Hilfe geleistet haben und weiterhin leisten.“
(c) AWO International/Larin Adrii