„Ein starkes Netzwerk“

Integrationsagenturen feiern ihr 15-jähriges Bestehen

Bei der Jubiläumsveranstaltung mit dabei: (v.l.) Ataman Yildirim (AWO Integrationsagentur), Oliver Schreiber (SPD-Landtagskandidat), Adelheid Schmitz (Hochschule Düsseldorf), Laura Littaus (FDP-Landtagskandidatin), Olaf Lehne (CDU-Landtagsabgeordneter), Nuran Breuer (Geschäftsführerin AWO Familienglobus), Frank Rohmann (Polizei Düsseldorf). Foto: U. Schaffmeister

Großer Empfang in der FOM-Hochschule in Düsseldorf-Derendorf: Im Beisein von zahlreichen Gästen aus Politik, Verwaltung, Polizei und Verbänden feierten die Düsseldorfer Integrationsagenturen (IA) nun mit einem Festakt an der Toulouser Allee ihr 15-jähriges Bestehen.

Das seinerzeit erste verbandsübergreifende Netzwerk in Nordrhein-Westfalen wurde 2007 in Düsseldorf geknüpft und besteht heute aus sieben Integrationsagenturen sowie zwei Servicestellen „Antidiskriminierung“. In ganz NRW betreiben die Wohlfahrtsverbände inzwischen mehr als 170 Integrationsagenturen und über 40 Servicestellen.

„Unser starkes Netzwerk setzt sich für ein diverses, rassismus- und diskriminierungskritisches Düsseldorf ein“, betont Hosai Jabari-Harsini (DRK), in diesem Jahr Sprecherin des Zusammenschlusses. „Dazu bieten wir unter anderem jährliche Fachtagungen an. Wir fordern und fördern einen kritischen Blick auf Ungerechtigkeiten und Chancengleichheit in der Düsseldorfer Gesellschaft.“

„Unsere Arbeit beruht dabei auf vier Säulen“, ergänzt Ataman Yildirim von der AWO Integrationsagentur, „interkulturelle Öffnung, sozialraumorientierte Arbeit, bürgerschaftliches Engagement und Antidiskriminierungsarbeit.“ Die Netzwerkarbeit mit allen Integrationsagenturen, dem Kommunalen Integrationszentrum sowie Akteur*innen der interkulturellen Arbeit sei die Basis für die Arbeit der Integrationsagenturen, so Yildirim.

Nuran Breuer, Geschäftsführerin der für die AWO Integrationsagentur zuständigen Familienglobus gGmbH, unterstreicht ebenfalls die Bedeutung des Netzwerks und appelliert an die Politik: „Chancengleichheit für zugewanderte Menschen kann auch in Zukunft nur durch eine verlässliche und auskömmliche Finanzierung ermöglicht werden.“

Das Thema Diskriminierung bildete auch einen Schwerpunkt bei der Fragerunde mit Landes- und Kommunalpolitiker*innen. Yildirim: „Das landesweite Motto der Integrationsagenturen ist ‚Integration. Einfach.Machen.‘ Jedoch ist das in der Praxis oft schwierig umzusetzen, wenn die Teilhabechancen für Zugewanderte unterschiedlich sind.“ So erlebten viele Geflüchtete eine Ungleichbehandlung am Arbeits- und Wohnungsmarkt so wie beim Asylverfahren. Manche warteten fünf Jahre auf eine Wohnung oder seit sechs Jahren auf ein Anhörungsverfahren, um einen sicheren Status in Düsseldorf zu erhalten. Hier sei vor allem die Politik gefragt, hieß es seitens der Integrationsagenturen.
Auch die Diskriminierung durch „Racial Profiling“ etwa durch die Polizei sowie die Benachteiligung an Schulen aufgrund von Herkunft, Hautfarbe, Religion, Geschlecht oder Behinderung waren Thema der Diskussion.
 

 

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