(W.S.) „Es geht nicht, dass allein der Preis ausschlaggebend ist bei der Vergabe sozialer und arbeitsmarktpolitischer Dienstleistungen. Wir müssen stärker auf die Qualität der Angebote achten.“ Der Düsseldorfer CDU-Bundestagsabgeordnete Thomas Jarzombek teilte bei seinem Besuch im Berufsbildungszentrum (BBZ) der AWO am Flinger Broich grundsätzlich die Kritik, wonach das bestehende bundesweit gültige Vergaberecht Fehlentwicklungen begünstige.
Auch im Parlament müssen manchmal dicke Bretter gebohrt werden. Der Düsseldorfer Bundestagsabgeordnete Thomas Jarzombek (Mitte) beim Rundgang durch das Berufsbildungszentrum. Links: BBZ-Geschäftsführer Wolfgang Förster.
(Foto: W.S.)
„Es darf nicht sein, dass Anbieter nur deshalb ins Hintertreffen geraten, weil sie Tariflöhne zahlen“, so Jarzombek weiter. Bieterbezogene Kriterien wie Qualifikation und Fachkenntnisse der Ausführungskräfte, Erfahrung und Erfolge müssten stärker berücksichtigt werden.
Zusammen mit anderen Abgeordneten von CDU/CSU und FDP hat der Unionspolitiker deshalb einen Antrag in den Bundestag eingebracht, in dem gefordert wird, bei der Vergabe von Dienstleistungen wieder verstärkt Qualität zu berücksichtigen.
Die negativen Folgen der geltenden Vergabepraxis sozialer Dienstleistungen hat auch die Berufsbildungszentrums gGmbH der AWO Düsseldorf zu spüren bekommen. Trotz erstklassiger Referenzen und langjähriger, erfolgreicher Arbeit im Rahmen der Berufseinstiegsbegleitung musste die Agentur für Arbeit den Zuschlag aufgrund des Vergabeverfahrens einem anderen Anbieter erteilen.
BBZ-Geschäftsführer Wolfgang Förster begrüßt denn auch die Initiative von Union und FDP im Bundestag: „Wir verfügen über eine langjährige Erfahrung, sind mit unseren Angeboten sehr erfolgreich und in der Stadt bestens vernetzt. Dieses Mehr an Eignung und Qualität muss künftig bei der Vergabe stärker berücksichtigt werden.“
Am Flinger Broich und an weiteren Standorten des BBZ werden nahezu 1300 Jugendliche ausgebildet, unterrichtet und pädagogisch mit dem Ziel der Integration in den Ausbildungs- oder Arbeitsmarkt betreut. Schulsozialarbeit und Betreuungsangebote der Offenen Ganztagsschule werden an Grund-, Haupt-, Förder- und Realschulen angeboten.