(eh) Das Jugendprojekt „SoVar – Soziale Verantwortung lernen“, ein Gemeinschaftsprojekt der Jugendberatung der AWO und verschiedener Düsseldorfer Schulen, ist als herausragende „Bildungsidee“ im bundesweiten Wettbewerb „Ideen für die Bildungsrepublik“ ausgezeichnet worden.
„SoVar“-Projektkoordinatorin Manuela Schönrath-Becker und Michael Kipshagen, Kreisgeschäftsführer des AWO-Kreisverbands Düsseldorf, erhielten die Auszeichnung als "Bildungsidee" von Claudia Kuhn, Repräsentantin der Initiative "Deutschland - Land der Ideen".
(Foto: Deutschland - Land der Ideen/Uwe Völkner)
Kreisgeschäftsführer Michael Kipshagen und „SoVar“-Projektkoordinatorin Manuela Schönrath-Becker freuten sich sichtlich, die Anerkennung ihrer langjährigen Arbeit von Claudia Kuhn, Repräsentantin der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“, entgegen zu nehmen. Michael Kipshagen hatte das Projekt während seiner Zeit als Leiter der AWO Jugendberatungsstelle gemeinsam mit Heinz Gniostko aus der Taufe gehoben. Gniostko war damals Leiter der Hulda-Pankok-Gesamtschule.
Burkhard Hintzsche, Beigeordneter der Landeshauptstadt, Stephan Käsgen, stv. Kreisvorsitzender und Faglo-Aufsichtsratsvorsitzender, sowie Kreisgeschäftsführer Michael Kipshagen (v.l.).
(Fotos: eh)
Verteilt über das gesamte Düsseldorfer Stadtgebiet engagieren sich Achtklässler der unterschiedlichen Schultypen in sozialen Einrichtungen der Landeshauptstadt. Die Projektverantwortlichen von „SoVar“ koordinieren die wöchentlichen Einsätze der Jugendlichen. Ein Team aus Lehrkräften, sozialpädagogischen Fachkräften, Ehrenamtlichen sowie den Fachkräften in den sozialen Einrichtungen steht ihnen dabei zur Seite.
Das Projekt wird derzeit an vier Düsseldorfer Schulen durchgeführt, der Hulda-Pankok-Gesamtschule, der Fritz-Henkel-Schule, der Benzenberg-Realschule und der Gemeinschaftshauptschule Graf-Recke-Straße. In der Vergangenheit haben bereits über 1500 junge Menschen daran teilgenommen. Im aktuellen Schuljahr waren es 290 Schülerinnen und Schüler.
Manuela Schönrath-Becker, Leiterin des „SoVar“-Projekts, hatte während der Veranstaltung alle Hände voll zu tun und erhielt für ihre Arbeit und ihr persönliches Engagement viel Anerkennung.
Anlässlich der Preisverleihung hatten die „SoVar“-Verantwortlichen nun zu einer Feier in die Aula der Hulda-Pankok-Gesamtschule eingeladen. Schülerinnen und Schüler, die das Projekt im vergangenen Jahr durchlaufen haben, deren Eltern die pädagogischen Fachkräfte, „SoVar“-Patinnen und Paten sowie die Ansprechpartner für die Jugendlichen in den sozialen Einrichtungen waren dieser Einladung gefolgt.
Die Aula der Hulda-Pankok-Gesamtschule war trotz hochsommerlicher Temperaturen bis auf den letzten Platz gefüllt.
Nachdem Alexandra Haußmann, Rektorin der Hulda-Pankok-Gesamtschule, die Veranstaltung eröffnet hatte, sprach Stephan Käsgen ein Grußwort. Der Aufsichtsratsvorsitzende der Familienglobus gGmbH und stellvertretende Kreisvorsitzende lobte das große Engagement aller Beteiligten. „Wir sind stolz, dass das Projekt heute als besonders gelungenes Beispiel zur Förderung von Bildungsgerechtigkeit ausgezeichnet wird“, sagte Käsgen. Der Erwerb sozialer Kompetenzen sei neben der schulischen Bildung ein wichtiges Entwicklungsziel junger Menschen. Nur wer soziale Kompetenzen besitze, könne Verantwortung für sich und andere übernehmen.
Auch Burkhard Hintzsche, Sozialdezernent der Landeshauptstadt, zeigte sich von den Erfolgen des „SoVarProjekts beeindruckt. Der SoVar-Einsatz stärke die Persönlichkeitsentwicklung und könne auch für den Übergang von der Schule in den Beruf sehr nützlich sein. Es wäre schön, so Hintzsche weiter, wenn noch mehr Schulen das Projekt künftig durchführten.
Heinz Gniostko (li.) und Michael Kipshagen wurden von Michael Kleinert, ehrenamtlicher „SoVar“-Mitarbeiter, auf einem Sofa befragt.
Michael Kipshagen und Heinz Gniostko erinnerten im Anschluss an die Ursprünge dieses erfolgreichen Projekts, aber auch an die Schwierigkeiten, die es in der Anfangszeit zu bewältigen gab. Ausgangspunkt für die Kooperation zwischen Schule und Sozialverband war die zunehmende Gewalt unter Schülern, die auch an der Hulda-Pankok-Gesamtschule ein Thema war. Rektor Gniostko hatte den Mut, die Probleme zu benennen und gemeinsam mit der Jugendberatung neue Wege aus der Gewaltspirale zu finden.
Anhaltenden Applaus und Bravo-Rufe konnten die Schülerinnen und Schüler entgegen nehmen, die in diesem Jahr erfolgreich ihr „SoVar“-Jahr absolviert haben – hier die Schülerinnen und Schüler der Fritz-Henkel-Schule. Dank einer Spende von „ergo: wir helfen e. V.“ erhielten sie eine Anerkennung und dazu das T-Shirt „Bildungsvorbild“.
Die Besten der Besten: Claire, Felix, Lara, Lili und Lorenzo. Diese Schülerinnen und Schüler bekamen Sonderapplaus: Sie hatten auf hervorragende Weise in ihren SoVar-Stellen eingebracht und waren dort weit über das angesetzte Maß hinaus im Einsatz.
Höhepunkt des gut zweistündigen Festprogramms war dann die Auszeichnung als hervorragende Bildungsidee, die Claudia Kuhn, Repräsentantin der Initiative "Deutschland - Land der Ideen“ vornahm. „Ideen für die Bildungsrepublik“ ist ein Wettbewerb der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ und wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Es werden beispielhafte Projekte ausgezeichnet, die Bildungsgerechtigkeit für Kinder und Jugendliche in besonderer Weise fördern.
Mehr als 1100 Bewerbungen mussten die Juroren in diesem Jahr sichten, 52 von ihnen erhielten die begehrte Auszeichnung, darunter auch das Projekt „SoVar“, das seit elf Jahren an Düsseldorfer Schulen durchgeführt wird. „Wir brauchen mehr Menschen wie Sie, Menschen mit Ideen und Ausdauer“, sagte Claudia Kuhn.
Die heimlichen Stars des Rahmenprogramms waren Lorenzo (li.) und Marcello (re.) Vampiro. Seinen SoVar-Einsatz hatte Lorenzo dazu genutzt, Grundschülerinnen und -schülern Gitarrenunterricht zu geben - so erfolgreich, dass sie ihr Können nun auf der Bühne zeigten.
Im Anschluss an das offizielle Programm ging es im Garten der Schule weiter. An Stellwänden und Aktionsständen informierten die Schülerinnen und Schüler über die ehrenamtliche Arbeit, die sie in den sozialen Einrichtungen der Stadt geleistet hatten.