(ksbe) Bevor sie ihre Arbeit am Empfang in der Zentrale der AWO Düsseldorf beginnt, wirft Angelika Barthel (59) immer zuerst einen Blick in die Givebox. Seit gut zwei Jahren sind sie und ihre Kolleginnen vom Empfang die Hüterinnen der Givebox bei der AWO an der Liststraße in Derendorf.
Die AWO-Mitarbeitenden schätzen die Grundidee der Givebox: Ein Geben und Nehmen, das Ressourcen spart, der Wegwerf-Mentalität entgegenwirkt und die Umwelt schützt. Eine Erfolgsgeschichte, könnte man meinen.
AWO-Mitarbeiterin Angelika Barthel hat immer ein Auge auf ihre Givebox im Foyer des Maria-Nitschke-Hauses. (Foto: kws)
Doch verschwinden seit Jahren immer mehr Giveboxen aus dem Düsseldorfer Stadtbild. Die Gründe sind vielfältig: Unachtsamkeit, Unwissen, wie sie zu nutzen ist und Vandalismus. Immer wieder werden Giveboxen demoliert, angezündet oder zur Müllhalde degradiert.
Um das Konzept zu retten, installierte die AWO Düsseldorf vor zwei Jahren im Foyer ihrer Zentrale eine Givebox – und dies äußerst erfolgreich: Das Besucheraufkommen im Maria-Nitzschke-Haus ist hoch, die Givebox täglich in Benutzung. An der Liststraße finden nicht nur die Kurse des AWO Familienbildungswerks statt, auch die Erziehungsberatung und die Kita „Pusteblume“ sind hier beheimatet.
„Die Givebox ist in der Nachbarschaft, der Belegschaft und bei unseren Besucherinnen und Besuchern sehr beliebt“, sagt Angelika Barthel. „Bücher, Kleidungsstücke, Spiele, Dekoartikel, DVDs, Küchenutensilien – für jeden Bedarf und jeden Geschmack ist etwas dabei.“ Sie und ihre Kolleginnen und Kollegen haben immer ein Auge auf Inhalt und Ordnung der Givebox. „Denn je übersichtlicher und aufgeräumter die Box ist, desto mehr wird sie genutzt. Das ist natürlich ein wenig Arbeit, aber für unser Herzensprojekt machen wir das gerne.“
Angelika Barthel ist von dem Konzept der Givebox überzeugt. Deswegen beobachtet sie die zunehmende Zerstörung im Stadtgebiet mit Sorge. „Wenn ich an Giveboxen vorbeikomme, die nur noch aus verkohlten Gestängen bestehen oder einem Müllhaufen gleichen, blutet mir das Herz. Und ich freue mich, dass meine Arbeitgeberin ihre geschützten Räumlichkeiten zur Verfügung stellt. Die Box ist mehr als der Austausch von Gegenständen. Sie ist ein Ort der Begegnung. „Und wer weiß, vielleicht macht unsere Indoor-Givebox Schule und andere schließen sich an.“