(kws) "Verführerisch vielfältig"heißt das Motto zum 20-jährigen Respekt-und-Mut-Jubiläum in diesem Herbst. Wegen der Einschränkungen infolge der Corona-Pandemie wurde die Jubiläumsparty allerdings auf den Frühling verschoben. Schon jetzt startet jedoch das Programm mit zahlreichen Veranstaltungen "voll Respekt und Mut gegen Rassismus und Gewalt für Demokratie, Toleranz und Vielfalt", wie Ataman Yildirim von der AWO-Integrationsagentur betont.
Entstanden ist die Veranstaltungsreihe 2001, als Neonazis in Düsseldorf aufmarschierten und sich daraufhin Widerstand in der Landeshauptstadt formierte. Mit seinen jährlich rund 100 Veranstaltungen im Stadtgebiet möchte "Respekt und Mut" vor allem informieren, aufklären und den gegenseitigen Austausch unterstützen. Mit Kabarett und Musik, Lesungen, Exkursionen und Workshops, aber auch mit Informations- und Bildungsveranstaltungen wollen die Beteiligten zeigen, auf welche Weise sich demokratisches, gemeinwohlorientiertes Engagement in Düsseldorf ausdrückt.
Auch die Integrationsagentur der AWO Familienglobus gGmbH beteiligt sich und lädt zu mehreren Veranstaltungen ein:
So starten Ataman Yildirim und andere Radbegeisterte am 3. Oktober 2020 von 10.30 bis etwa 16.30 Uhr zu einer "Radel-Karawane des Interkulturellen Dialogs". Der Treffpunkt/Start wird bei Anmeldung bekanntgegeben. Die Teilnahme ist kostenfrei.
Am Tag der Deutschen Einheit, der zugleich Tag der Offenen Moschee ist, durchqueren die Radler*innen auf der bereits fünften Moscheetour die Nord-Süd-Achse Düsseldorfs. Auf der knapp 20 Kilometer langen Strecke entdecken und erleben die Teilnehmenden die Vielfalt der zuweilen versteckten urbanen Moscheegebäude, vor allem aber die Gastfreundschaft und den Dialog mit den Menschen in diesen Gemeinschaften. Start- und Zielort sind gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln (Fahrradmitnahme möglich!) zu erreichen. Teilnahme auf eigene Gefahrt und nur nach Anmeldung.
Der "Umgang mit sexueller und geschlechtlicher Vielfalt in Asyleinrichtungen" ist Thema einer Veranstaltung von Aidshilfe Düsseldorf, AWO-Integrationsagentur und "SCHLAU Düsseldorf" am 24. November 2020 um 18 Uhr im Maria-Nitzschke-Haus der AWO an der Liststraße 2 (Raum 222). Der Eintritt ist frei.
"Der böse Blick. Wie Blicke verletzen können." Mit diesem Thema befasst sich ein Workshop, den die AWO-Integrationsagentur am 20. Januar 2021 von 14 bis 16 Uhr im Maria-Nitzschke-Haus der AWO an der Liststraße 2 (Raum 421) veranstaltet. Wer kennt es nicht? Das unbehagliche Gefühl, wenn man in der Bahn oder auf dem Spielplatz von fremden Menschen angestarrt wird und sich fragt, was los ist. Oder auch umgekehrt, wenn jemand so sehr aus der Masse heraussticht, dass man kaum seine Augen von dieser Person lassen kann. Doch was macht es mit einer Person, wenn man wegen seiner äußeren Merkmale immer wieder angestarrt wird? Ist es tatsächlich so, dass man als sichtbare Minderheit von der Mehrheitsgesellschaft öfter angestarrt wird? In dem Workshop wird nach Antworten gesucht.
Unter der Überschrift "600 Jahre Sinti - 600 Jahre Stigmatisierung" findet eine Veranstaltung statt, zu der die AWO zusammen mit der Sinti Union Düsseldorf im November ins Maria-Nitzschke-Haus der AWO an der Liststraße 2 einlädt (Terminauskunft bei Anmeldung). Immer wieder sind Sinti von Diskriminierungen und Antiziganismus betroffen. Die Veranstaltung dient dem gegenseitigen Kennenlernen von Sinti und Nicht-Sinti und dem Abbau von Vorurteilen.
Der Spaß darf nie zu kurz kommen: Die AWO-Integrationsagentur und die Sinti Union Düsseldorf können schon auf einige tolle gemeinsame Veranstaltungen zurückblicken.
Ebenfalls noch nicht genau terminiert ist ein von der AWO-Integrationsagentur mitinitiierter Workshop mit dem Titel "Extremist oder psychisch krank?". Zusammen mit Dr. Valentin Agadzanov wird voraussichtlich im März 2021 der spannenden Frage nachgegangen: Was passiert in den Köpfen und im Seelenleben von potentiellen Extremisten? Agadzanov, dessen Fachgebiete unter anderem Psychotherapie und Suchtmedizin sind, war an der Universität Moskau am Lehrstuhl für Psychiatrie tätig, praktiziert seit 2007 in Düsseldorf und seit drei Jahren im Medizinischen Versorgungszentrum Inter-Med.
Zu einem Rundgang am "Erinnerungsort Alter Schlachthof" im Stadtteil Derendorf lädt die Integrationsagentur zusammen mit dem Erinnerungsort und der Sinti Union Düsseldorf ein am 16. Mai 2021, von 18 bis 20 Uhr. Treffpunkt: Eingang Erinnerungsort, Bibliothek, Gebäude 1, Münsterstraße 156. Der Eintritt ist frei.
Auf dem Gelände des ehemaligen Schlachthofes befindet sich heute besagter Erinnerungsort der Hochschule Düsseldorf. Er erinnert an die Verbrechen, die während des Zweiten Weltkrieges hier verübt wurden. Die Großmarkthalle war von 1941 bis 1944 Sammelstelle für über 6.000 jüdische Männer, Frauen und Kinder, die über den ehemaligen Güterbahnhof Derendorf in Ghettos deportiert wurden.
Fragen und Anmeldungen zu den oben genannten und allen anderen Veranstaltungen der Reihe „Respekt und Mut“ richten Sie bitte an
ataman.yildirim(at)awo-duesseldorf.de
Tel. 0211 60025-181.
Den vollständigen Veranstaltungskalender von „Respekt und Mut“ finden Sie hier.