Bernd Hampel, Küchenchef im Ernst-und-Berta-Grimmke-Haus (EBGH), hat alle Hände voll zu tun. Unermüdlich schafft er mit seinem eingeübten Team Platten mit Fisch, Schüsseln mit Salaten und Dessertschalen herbei, füllt den Brotkorb wieder auf oder sorgt für Nachschub an Kaffee und Saft. Schon an normalen Tagen, wenn das EBGH zum Brunch lädt, ist das Haus am Niederkassler Lohweg in Lörick gut besucht. Beim „Tag der offenen Tür“ jedoch, der am vergangenen Samstag hunderte von Besuchern in die stationären Einrichtungen und Zentren plus der AWO lockte, gab es im Foyer des EBGH zeitweise kein Durchkommen mehr.
Der Brunch war freilich nur eine der vielen Attraktionen, die den Besuchern an diesem Tag geboten wurden. Im Souterrain der Einrichtung hatten Heimleiterin Waltraud Oehl und ihre Mitarbeiter eine Seniorenmesse aufgebaut, bei der sich die Gäste über innovative Hilfsmittel für Ältere, Gerontotechnik sowie Spiel- und Beschäftigungsangebote für Menschen mit Demenz informieren konnten. Ein Angebot, das ebenso gerne angenommen wurde wie die Führungen durchs Haus, bei denen die Besucher auch einmal einen Blick hinter die Kulissen des Hauses werfen, sich über Zimmergrößen, Freizeitangebote und vieles mehr informieren konnten.
Karolina Blazevic, Pflegedienstleiterin im Ernst-und-Berta-Grimmke-Haus, präsentierte auf der Seniorenmesse ganz selbstverständlich Inkontinenzartikel.
(Alle Fotos: Uwe Schaffmeister)
Mit einer Mischung aus Information und Unterhaltung lockte auch das Hans-Jeratsch-Haus (HJH) in Lierenfeld. So war auch Detlef Brückmeier, der ganz in der Nähe des Hauses wohnt, mit seiner Familie gekommen, um sich darüber zu informieren, ob diese Einrichtung vielleicht eines Tages das richtige Heim für seine Mutter sein könnte: „Pflege wird ja immer mit ,abschieben’ verbunden. Da tut es gut zu sehen, wie schön es hier ist“, erklärte er. Wie schön der Alltag im HJH ist, zeigte darüber hinaus eine Ausstellung, die den Alltag im Haus und dem weitläufigen Gartengelände zeigte.
Die Organisatoren hatten an alles gedacht: Ein Shuttle-Bus brachte die Besucher von den „zentren plus“ zu den stationären Einrichtungen. Ein Service, der gerne in Anspruch genommen wurde.
Eine Fotoausstellung hatten auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Georg-Glock-Hauses (GGH) in Eller zusammengestellt. Sie zeigte die Vielfalt an Aktivitäten, die während des Jahres im GGH stattfinden: Ausflüge, Feste, gemütliche Nachmittage zur Weihnachtszeit und vieles mehr. Ein Spieleparcours zum Mitmachen und Gewinnen, der von den zwei Betreuungskräften des Hauses organisiert worden war, ergänzte das Angebot ebenso wie eine reichhaltige Kaffeetafel.
Angelika Glage, ehrenamtliche Helferin im „zentrum plus“ Eller, hatte extra einen Jubiläumskuchen gebacken.
(Foto: Susanna Schön)
Auf sehr gute Resonanz stießen die zahlreichen Aktionen, die die Zentren plus der AWO am vergangenen Samstag auf die Beine gestellt hatten. Haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter hatten bereits in der Vorbereitungsphase an einem Strang gezogen, um den Gästen und Besuchern ein ebenso interessantes wie abwechslungsreiches Programm zu bieten. Das recht wechselhafte Wetter hatte zwar zur Folge, dass der ein oder andere Grill noch rasch unter ein Vordach geschoben werden musste. Das tat den Veranstaltungen insgesamt aber keinen Abbruch, zufriedenen Gesichter bei den Gästen und Organisatoren waren die Folge.
Vor dem„zentrum plus“ Rath hatte der Ortsverein einen Info-Tisch aufgebaut. Gerne posieren zwei Besucher für den Fotografen.
Das „zentrum plus“ Unterbilk hatte gleich den gesamten Vorplatz genutzt, um sich zu präsentieren. Pavillons, Sonnenschirme und Info-Stände boten ein buntes Bild, ein russischer Chor stimmte Weisen aus der Heimat an, so dass es ein rundweg stimmiger Vormittag wurde.
Musik verklang auch im „zentrum plus“ Altstadt, wo der Chor „Düssel-Klang“ altbekannte Lieder sang. Eines der Highlights war sicherlich die Präsentation des Kreativ-Angebots durch Brigitte Lugge. „Einige Besucher haben bereits Interesse signalisiert, diese Angebot künftig zu nutzen“, freute sich Ada Hartmann, Leiterin des Zentrums.
Auch in Eller gaben sich die Besucher die Klinke in die Hand. Für eine besondere Überraschung sorgte hier Angelika Glage, die extra einen Jubiläumskuchen zum 90-jährigen Bestehen der Arbeiterwohlfahrt gebacken hatte. Informationen zum Thema „Gesundheit im Alter“, Pflegedienste und Sanitätshäuser sowie eine Verkehrssicherheitsberatung rundeten die Veranstaltung an der Schlossallee ab.
Melanie Reichartz, Koordinatorin der „zentren plus“, hatte beim Tag der offenen Tür am vergangenen Samstag sichtlich gute Laune.
Gebackenes und Gegrilltes gehörte auch zum Angebot des „zentrum plus“ Lierenfeld an der Leuthenstraße. Auf besonderes Interesse der zahlreichen Besucher stieß dort ein Vortrag von Gunnar Born. Der Leiter des Betreuungsvereins der AWO referierte über das Betreuungsrecht und stand auch für persönliche Gespräche zur Verfügung. Ein Angebot, das von so vielen Besuchern in Anspruch genommen wurde, dass Born wesentlich länger als eigentlich vorgesehen im Zentrum blieb.
Gunnar Born, Leiter der Betreuungsstelle der AWO Düsseldorf, im Gespräch mit Besuchern des „zentrum plus“ Lierenfeld.
Sport-Mitmach-Aktionen für Senioren, Sozialberatung und Integrationsbegleitung standen im Mittelpunkt des Tags der offenen Tür im „zentrum plus“ Rath. Um noch mehr Besucher in den Treff an der Westfalenstraße zu locken, hatte der AWO-Ortsverein kurzerhand einen Infostand vor dem Eingang des Hauses aufgebaut. Wer dann die Treppen zum „zentrum plus“ genommen hatte, konnte im Tanzcafé mit Martin Herzberg Platz nehmen.
Ganz im Zeichen der 90-Jahrfeier stand auch das „zentrum plus“ Unterbach. Unter dem Titel „Streiflichter aus einer bewegten Zeit“ referiert Dr. Wolf Jenkner über die Geschichte der Arbeiterwohlfahrt. Horst Dieter Schuster übernahm dort den kulturellen Teil und erfreut die Gäste mit einem Klavierkonzert.
Volles Haus auch im „zentrum plus“ Unterbach. Dort hielt Dr. Wolf Jenkner (rechts im Bild) einen Vortrag über die Geschichte der Arbeiterwohlfahrt Düsseldorf. Zweite von links: Monika Beckmann-Wehnes, Leiterin des Unterbacher Zentrums.
Auf großes Interesse stieß im „zentrum plus“ Ludenberg ein Vortrag von Melanie Reichartz, Koordinatorin der zentren plus, zum Thema „Wohnen mit Versorgungssicherheit“. Auch die Ausführungen von Helga Leibauer, Vorsitzende des AWO-Ortsvereins Gerresheim, fand eine große Zuhörerschaft. „Ich habe beim Tag der offenen Tür viele Besucher gesehen, die vorher noch nie bei uns im Zentrum waren“, freute sich Claudia Wittenberg, Leiterin des Ludenberger Zentrums.
Arbeit macht hungrig; Petra Flemming (Mitte), Leiterin des „zentrum plus“ Lierenfeld, freut sich auf eine Grillwurst.
Der „Tag der offenen Tür“, der unter Federführung der Vita gGmbH geplant und durchgeführt wurde, war also ein voller Erfolg. „Auch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben sich über die gute Resonanz sehr gefreut. Wir überlegen, künftig häufiger gemeinsame Veranstaltungen der stationären und offenen Altenhilfe anzubieten“, so Vita-Geschäftsführer Jürgen Jansen.