Vom „Altenheim“ zur Facheinrichtung

Wiedereröffnung des Lore-Agnes-Hauses bei brütender Hitze

(keh) Zur feierlichen Wiedereröffnung des Lore Agnes-Hauses kamen Oberbürgermeister Thomas Geisel, Vertreterinnen und Vertreter des Landtags NRW, des Rates der Stadt Düsseldorf, Repräsentanten der kirchlichen Wohlfahrtsverbände, des Vorstands der AWO Düsseldorf sowie zahlreiche Mitarbeitende des Hauses. Nach rund vierjähriger Umbauphase der gerontopsychiatrischen Facheinrichtung der AWO VITA gGmbH konnten sie nun endlich die Neuerungen eingehend in Augenschein nehmen und ein paar gemütliche Stunden miteinander verbringen.


 
Schnitten gemeinsam das rote Band durch (v.l.): Einrichtungsleiterin Annette Kamieth-Hohl, Oberbürgermeister Thomas Geisel, Kreisvorsitzender Karl-Josef Keil und Kreisgeschäftsführer Michael Kipshagen. (Alle Veranstaltungsfotos: W. Schmalz)

Nach der Begrüßung der zahlreichen Ehrengäste erinnerte Karl-Josef Keil an die lange Geschichte des Lore-Agnes-Hauses. Es wurde  1955 als erstes „Altenheim“ der AWO Düsseldorf errichtet, im Laufe der Jahre mehrfach umgebaut und erweitert, nahm in Zusammenarbeit mit dem Landschaftsverband Rheinland an einem Modellprojekt teil und erhielt 1985 die Zulassung als Facheinrichtung für Gerontopsychiatrie.



Oberbürgermeister Thomas Geisel dankte den Mitarbeitenden für ihre engagierte Arbeit, Kreisvorsitzender Karl-Josef Keil erinnerte an die 60-jährige Geschichte des Hauses. Renate Küttner wohnt bereits seit Jahren im Lore-Agnes-Haus. Für die Wiedereröffnung hatte die Vorsitzende des Bewohnerbeirats eine kleine Rede verfasst.

Das Lore-Agnes-Haus (LAH) sah und sieht seine Aufgabe nicht darin, psychiatrische Erkrankungen zu heilen, sondern den Bewohnerinnen und Bewohnern trotz ihrer Erkrankungen ein möglichst selbstständiges Leben in Gemeinschaft zu ermöglichen. Mit diesem Konzept nimmt das Haus eine Sonderstellung in der Landeshauptstadt Düsseldorf ein.
Der Kreisvorsitzende wies darauf hin, dass das  LAH derzeit die modernste Einrichtung der AWO Düsseldorf ist. Der Umbau sei auf Grundlage neuester bauphysikalischer und energetischer Erkenntnisse erfolgt, das neue Haus füge sich mit seiner modernen architektonischen Gestaltung ausgesprochen gut in die Umgebung ein. Der An- und Umbau habe der AWO auch die Gelegenheit gegeben, die Betreuung der oft langjährigen Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses in wohngemeinschaftsähnlichen Strukturen zu realisieren und somit ein Haus zu schaffen, das den  Ansatz eines Pflegeheims der fünften Generation verfolge.  In den  Neubau sei eine Verselbstständigungsgruppe eingezogen, die dort ein Leben in Privatheit führen kann, ohne den Kontakt zur Hausgemeinschaft zu verlieren.


 
Drei Heimleiter-Generationen: Wolfgang Retza (l.) leitete das Lore-Agnes-Haus von 1985 bis 2006, Herbert Sander war anschließend bis Juni 2013 verantwortlich für die Einrichtung, Annette Kamieth-Hohl übernahm am 1.7. 2013 die alleinige Leitung.

Oberbürgermeister Thomas Geisel dankte in seiner kurzen Ansprache vor allem den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Einrichtung. Ihre Arbeit sei „erfüllend, belastend und anstrengend“. Trotz dieser hohen Belastung, die unter anderem dem hohen Maß an Dokumentationspflichten geschuldet sei,  forderte das Stadtoberhaupt die Mitarbeitenden auf: „Lassen Sie es nicht zur Minutenpflege werden.“

 

Das „Benjamin Gössel Quartett“ war bei der Eröffnungsfeier als Trio vor Ort.

Eine Mahnung, die unbegründet scheint, folgt man den Ausführungen der Vorsitzenden des Bewohnerbeirats, Regina Küttner. Frau Küttner ist eine ältere Dame mit freundlichem Lächeln und ohne Scheu vor großen Namen. Die 74-Jährige lebt schon lange im Lore-Agnes-Haus der AWO VITA gGmbH und sie fühlt sich dort sehr wohl und gut versorgt. Dies wurde bei der Wiedereröffnung deutlich, bei der auch Regina Küttner als Vorsitzende des Bewohnerbeirats das Wort ergriff. Sie zeigte sich dankbar, dass nach dem Umbau die „große Familie“ nun wieder zusammen sei und lobte das fleißige Pflegepersonal, die stets freundliche Heimleitung, das gute Essen,  „das gut und reichlich und nicht abgepackt, sondern frisch gekocht und schmackhaft ist“, das vielfältige Freizeitangebot und die vielen jahrzeitlichen Feste, die im Lore-Agnes-Haus seit jeher gemeinsam begangen werden. 

Beim anschließenden Gang durch das Haus konnten sich auch die Gäste ein Bild davon machen, dass das Gebäude sich nicht nur äußerlich gut in die Umgebung einpasst, sondern dass es auch im Inneren voll und ganz auf die Bedürfnisse der knapp 100 Bewohnerinnen und Bewohner ausgerichtet ist. Lore Agnes, Namensgeberin des Hauses, würde es sicherlich gefallen.


 
Der neue Haupteingang des Lore-Agnes-Hauses ist behindertengerecht angelegt. Von dort sind es nur ein paar Schritte bis ins Wiener Café, in dem viele Feste gefeiert werden.


 
Das Wiener Café ist sehr geräumig und hat einen direkten Zugang zur Terrasse.


 
Natürlich war der Umbau für alle belastend. Doch die Mitarbeitenden hatten auch viel Spaß. Unser Foto zeigt den damaligen Einrichtungsleiter Herbert Sander, seine damalige Stellvertreterin Annette Kamieth-Hohl (r.) sowie die damalige und heutige Pflegedienstleiterin Gertrud Voss.

Zurück zur Übersicht