(K.K./H.H.) Über 25 Einrichtungen der AWO Düsseldorf beteiligten sich am 26. April am „Boys’ Day“. Von den rund 500 an diesem Tag in Düsseldorf angeboten Teilnehmerplätzen für an Sozialberufen interessierte Jungen und Jugendliche wurde die Hälfte von der Arbeiterwohlfahrt bereit gestellt. Allein das zeigt, dass die AWO Düsseldorf für Jungen viele interessante Aufgaben bereit hält.
"Altenpflege - Frauensache?" hieß die Fragestellung am „Boys’ Day“ im gerontopsychiatrischen Pflege- und Beratungszentrum „Lore-Agnes-Haus“ der AWO-VITA gGmbH in Wersten. Lasse Vogt (r.) war einer von fünf Jungen, die sich wahlweise an einer Kochaktion, an der Mittagessenausgabe, an der Durchführung von Gesellschaftsspielen oder an einer kunsthandwerklichen Filzaktion beteiligten. Lasse Vogt filzte mit AWO-Mitarbeiterin Mia Berz und Bewohnerin Ingrid Szalai.
(Foto: AWO)
Am zweiten bundesweiten Jungen-Zukunftstag „Boys’ Day“ hat sich die AWO Düsseldorf mit ihren Kindertagesstätten, Beratungsstellen und Senioreneinrichtungen, dem Familienbildungswerk und dem Berufbildungszentrum beteiligt.
Jungen ab der fünften Klasse konnten an diesem Tag einen Einblick in soziale Berufe bekommen, an Schnupperstunden und Führungen teilnehmen sowie Gespräche mit männlichen Fachkräften führen. Das Spektrum reichte von Veranstaltungen mit einzelnen Kindern und Jugendlichen bis hin zu Gruppenangeboten. In den Kindertagesstätten sowie Senioreneinrichtungen und dem Berufsbildungszentrum konnten praktische Erfahrungen gesammelt werden. In den Einrichtungen der Abteilung „Beratung - Erzieherische Hilfen“ standen Informationen über soziale Berufe sowie Gespräche mit männlichen Fachkräften im Vordergrund.
Die Nachfrage der Jungen überstieg dabei alle Erwartungen. So hatten sich bei der Jugendberatung im Haus-Oberbilk der AWO zunächst 15 Jungen angemeldet, letztlich erschienen aber 44 – eine überwältigende Resonanz. Einige Beispiele für Rückmeldungen von Jungen: „Es hat mir sehr gut gefallen und wir würden es gern noch mal machen“, so einer der Beteiligten.
Die Arbeiterwohlfahrt wird der Jungenarbeit auch künftig einen hohen Stellenwert beimessen. Ziel des Verbandes ist, dass Jungen den sozialen Bereich als spannendes Berufsfeld für sich entdecken. Denn obwohl Jungen vielfältige Interessen, Fähigkeiten und Kompetenzen haben, finden ihre Lebensplanung und Berufswahl in der Regel nur in einem sehr begrenzten Spektrum statt: Mehr als die Hälfte aller jungen Männer wählen einen von 20 jungentypischen Berufen, darunter allerdings keinen aus dem sozialen, erzieherischen oder pflegerischen Bereich.
Wie kommt Mann zu einem sozialen Beruf? - Seit 2010 verfolgt die AWO Düsseldorf das Ziel, die Jungenarbeit systematisch und dauerhaft als Querschnittsaufgabe im Verband und seinen Tochterfirmen zu verankern. Dazu wurde eigens ein Projekt ins Leben gerufen, um soziale Berufe für Jungen und Männer attraktiver zu machen.
Auftakt war im vorigen Jahr ein großer Fachtag „Jungenarbeit als Querschnittsaufgabe“ im Februar 2011, an dem rund 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der AWO Düsseldorf teilnahmen. Die Beteiligung am diesjährigen „Boys Day“ war nun ein weiteres praktisches Projekt, in das Einrichtungen aus verschiedenen Arbeitsfeldern einbezogen waren. „Es war für alle Beteiligten eine wichtige Erfahrung, sich über die Bearbeitung eines gemeinsamen Themas miteinander zu vernetzen“, sagt Klaus Krug, Leiter des Projekts „Jungenarbeit“ bei der AWO Düsseldorf. So lernten sich zum Beispiel die Mitarbeiter der Jugendfreizeiteinrichtung Siegstraße und des Lore-Agnes-Hauses bei einem Kooperationstreffen kennen und führten die „Boys Day“-Aktion in der Folge gemeinsam durch.
„Die AWO Düsseldorf beschreitet in der Organisationsentwicklung neue Wege“, so Krug, „ein gesellschaftlich aktuell diskutiertes Thema wie die Jungenförderung wird aufgegriffen und fachlich in die bestehenden sozialen Angebote unter dem Gesichtspunkt der Qualitätsentwicklung und Personalgewinnung integriert.“
Auch am Girls’ Day, der ebenfalls am 26. April 2012 stattfand, beteiligte sich die AWO Düsseldorf: Im Berufsbildungszentrum am Flinger Broich konnten sich zahlreiche Mädchen über handwerkliche Berufe informieren und praktische Übungen absolvieren.
Weitere Informationen zum Thema „Jungenarbeit“ bei Klaus Krug,
Tel. 0211/ 60025-222