Page 8 - AWO-Spiegel 02/21
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 Im Interview: Stefan Geister
Der Gesellschaft etwas zuruckgeben
 Herr Geister, L’Oréal ist der größte Kosmetikher- steller der Welt. Seit vielen Jahren engagiert sich Ihr Unternehmen ehrenamtlich in den sozialen Ein- richtungen der AWO Düsseldorf. Warum unterstützt ein Weltkonzern ehrenamtlich einen lokalen Wohl- fahrtsverband?
Stefan Geister: L’Oréal nimmt seine soziale Verantwor- tung sehr ernst. Als Kosmetikweltmarktführer fühlen wir uns zudem verpflichtet, unseren wirtschaftlichen Erfolg zu teilen und der Gesellschaft etwas zurückzu- geben. Insbesondere in den Regionen und Orten, in denen wir präsent sind, wollen wir die Menschen unter- stützen.
Wie kam es zu der Zusammenarbeit mit der AWO Düsseldorf?
Stefan Geister: Als wir 2010 unseren Ehrenamtstag „Citizen Day“ ins Leben gerufen haben, haben wir so- ziale Organisationen in Düsseldorf und Umgebung ge- sucht, die wir ehrenamtlich unterstützen können. Seit- dem ist die AWO ein fester Partner für uns. Wir haben in den vergangenen Jahren viele schöne Projekte mit der AWO in Düsseldorf und Köln in Kitas und Senioren- heimen realisiert.
Einmal im Jahr engagieren sich alle Mitarbeitenden beim „Citizen Day“ für soziale Projekte. Werden sie für solche Einsätze von ihrer eigentlichen Arbeit freigestellt?
Stefan Geister: Ja. Einmal im Jahr gibt L’Oréal seinen Mitarbeitenden auf der ganzen Welt die Möglichkeit, sich ehrenamtlich zu engagieren. Dafür werden sie an diesem Tag von der Arbeit freigestellt. In Deutschland und Österreich haben dieses Jahr fast 600 Mitarbeiten- de mitgemacht.
Welchen Nutzen zieht das Unternehmen aus diesem bürgerschaftlichen Engagement?
Stefan Geister: Zum einen sehen wir uns als führendes Kosmetikunternehmen in der Verantwortung, uns sozial zu engagieren. Der „Citizen Day“ ist jedes Jahr ein fantas- tisches Team-Event für unsere Beschäftigten. Viele sind begeistert, einmal über ihren beruflichen Tellerrand zu blicken und einen gesellschaftlichen Beitrag zu leisten. Und einige entdecken dabei auch ihre Freude an ehren- amtlichem Engagement und engagieren sich dann über den einen Tag hinaus bei Organisationen.
In welcher Form zeigt L’Oréal darüber hinaus noch gesellschaftliches Engagement?
Stefan Geister: Wir haben mit der L’Oréal Fondation eine Stiftung gegründet, die zahlreiche Projekte auf der gan- zen Welt unterstützt. Im Fokus steht dabei vor allem die Stärkung von Frauen. In Deutschland engagieren wir uns zum Beispiel für die DKMS LIFE und unterstützen das Programm „Look good feel better“. Dabei handelt es sich um Kosmetikseminare für Krebspatientinnen mit dem Ziel, die äußeren Folgen der Chemotherapie zu mildern und somit das Wohlbefinden der betroffenen Frauen zu erhöhen. Ein anderes Projekt ist „For Women in Science“, um Frauen in den Wissenschaften zu fördern. Die Zah- len sprechen für sich: Nur 33 Prozent der Beschäftigten in der wissenschaftlichen Forschung sind Frauen und nur vier Prozent der Nobelpreisträger sind weiblich. Wir unterstützen Forscher*innen bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
Weitere Infos finden Sie hier:
Das Gespräch führte Elisabeth Hartmann.
 Seite 8 | AWOspiegel 2/2021




















































































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